
“Zähneputzen ist ja soooo langweilig”
Zahnarzt Dr. Christoph Kagerbauer und Kollegin in der Grundschule
Marklkofen.(hmv) Rechtzeitig vor den weihnachtlichen Naschereien bekamen die Grundschüler in Marklkofen am Dienstag und Mittwoch professionelle Nachhilfe in Sachen Zahnpflege von Dr. Christoph Kagerbauer, Zahnarzt in Frontenhausen und ehrenamtlicher Botschafter der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ). Teilweise wurde er dabei von seiner Kollegin, Zahnärztin Lena Spangler, begleitet, die seit Oktober 2018 die Praxis verstärkt.
Der Besuch fand im Auftrag der LAGZ statt, die sich die Zahnpflege für Kinder auf ihre Fahnen geschrieben hat und für die Dr. Kagerbauer bereits seit vielen Jahren in Kindergärten und Schulen unterwegs ist, so auch beim Grundschulverband Marklkofen/Frontenhausen. In Marklkofen waren es in dieser Woche sieben Klassen, unter anderem die Klasse 3c mit Klasslehrerin Maria Ederer, die er besuchte. Die Mitschüler in Frontenhausen hatten bereits vor circa zwei Wochen das Vergnügen seines Besuchs. Ein Riesenspaß ist es für die Schülerinnen und Schüler schon allein deshalb, weil Dr. Kagerbauer in Begleitung von LAGZ-Stofflöwe Dentulus kommt, den die meisten Kinder bereits von früheren Besuchen kennen.
Am Dienstag gab’s allerdings noch zwei Überraschungsgäste — Zahnarztkollegin Lena Spangler und Fridolin. Der allerdings hatte es ganz schön faustdick hinter den Ohren und mit Zahnpflege nicht viel im Sinn: „Zähneputzen ist ja sooooo langweilig“ ließ er die Kinder gleich zur Begrüßung wissen und dementsprechend sah’s natürlich auch in seinem Mund aus. Was Löwe Dentulus zu Hochform auflaufen ließ. Stolz präsentierte er seine strahlend weißen Beißerchen, während Dr. Kagerbauer bereits die Zutaten für das anschließende Experiment auspackte: einen Eierbecher, ein Ei, eine Riesentube mit Zahn-Gel sowie ein Glas mit einer Flüssigkeit, die „nach Brathering“ roch. Der schlaue Dentulus wusste natürlich gleich, was das alles sollte: „Das Ei steht für die Zähne, weil es ähnlich aufgebaut ist — die Schale schützt das Ei ebenso wie der Zahnschmelz den Zahn.“ Nun wurde das Ei zur Hälfte in einen Eierbecher mit konzentriertem Zahn-Gel getunkt und danach in die ungut riechende Flüssigkeit gelegt, die sich als Essigessenz herausstellte.
Und schon tat sich einiges: Kleine Bläschen zeigten, dass die Essigsäure erfolgreich jenen Teil des Eies angriff, der nicht durch die Gelschicht geschützt wurde. Kaum hatten die Kids das Geschehen im Glas genauestens beäugt, schnellten auch schon die Finger in die Höhe: „I woas was, i woas was … Säure ist ganz schön schlecht für die Zähne und das Gel schützt davor.“ Nachdem sie auch das Kleingedruckte auf der Zahnpastatube näher studiert hatten, verriet ihnen Dr. Kagerbauer, dass das Zaubermittel „Natriumfluorid“ heißt: „Das ist sozusagen Wellness fürs Ei beziehungsweise für die Zähne.“ Wie sich so eine Schutzschicht anfühlt, durfte eine Schülerin gleich am eigenen Leib ausprobieren, indem sie Dr. Kagerbauer — Simsalabim — unter einer weichen Wolldecke verschwinden ließ.
Nachdem die Kids noch gelernt hatten, dass Fluorid auch in kleineren Mengen in normaler Zahnpasta, in Mundspülungen und in unseren Breitengraden sogar auch oft in normalem Speisesalz enthalten ist, ging’s jetzt noch darum, ob die Kids denn für Fridolin ein paar gute Tipps hätten, damit er künftig Zähneputzen nicht mehr sooooo langweilig findet — am besten einmal die Woche mit Zahn-Gel und täglich zwei bis dreimal mit Zahnpasta putzen, damit Fridolins Zähne ebenso weiß strahlen, wie die von Dentulus. Die kreativen Vorschläge reichten von der elektrischen Zahnbürste über das Einschalten der Stereoanlage bis zur Zahn-App. Als Belohnung gab’s für die Schülerinnen und Schüler am Ende der Stunde daraufhin je einen Spitzer, eine Zahnbürste und Zahnpasta sowie für die ganze Klasse einen XXL-Zahn aus Styropor.
(Veröffentlicht im Vilstalboten am 6.12.2018)