
Wie entsteht Karies?
Zahnarzt Dr. Christoph Kagerbauer und Kollegin Dr. Ebnet in der Grundschule
Marklkofen. Rechtzeitig vor der “süßen” Weihnachtszeit bekam die Grundschule Marklkofen Besuch von Dr. Christoph Kagerbauer und seiner Kollegin Dr. Christine Ebnet. Auch während der Corona-Pandemie ist Karies aktiv und eine Gefahr für die Zähne der Kinder. Unter diesen besonderen Umständen besuchten die beiden Zahnexperten am 11. November die Klasse 2a der Klassenlehrerin Bianca Reiseck mit Mundnasenmaske und Abstand zu den Schülerinnen und Schülern, aber trotzdem in eindrucksvoller und eindringlicher Weise. Es ist immer wieder erstaunlich, welchen Eindruck ein Besuch “von Fachleuten von außen” auf die Kinder macht. Gerade deshalb ist die Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Bayern e.V. (LAGZ) so wichtig und erfolgreich.
Zum Einstieg durften die Kinder den faulen Bengel Fridolin, eine Handpuppe, gespielt von Dr. Kagerbauer, und Dentulus, den schlauen Löwen und LAGZ-Maskottchen, erleben. Letzerer war schon aus dem Besuch vom vorigen Jahr bekannt und wurde hervorragend gespielt von Dr. Christine Ebnet. Der Schlamper Fridolin wusste so gar nichts von Karies und hielt nichts von Zahnpflege, entsprechend sahen seine Zähne auch aus, total braun!! Ein Foto eines kariös zerstörten Zahnes sorgte bei den Schülern für Abscheu und ein vielstimmiges “Ihh, Bääh und Wääh”. Und weil Karies auch als Zahnfäule bekannt ist, war klar, dass so ein kaputter Zahn deutlich stinkt.
Aber wie entsteht nun Karies? Dass dabei Süßigkeiten und der darin enthaltene Zucker die Hauptschuld trägt, wussten die Schüler rasch. Sensibilisiert durch Corona kamen sie schnell dahinter, dass auch bei Karies winzige “Bösewichte” am Werke sind, in diesem Fall eben Bakterien. Die klugen Kids wussten, dass man sie nur im Mikroskop beobachten kann und dass es davon unendlich viele gibt. Leider musste Kagerbauer verkünden, dass man diese “schlimmen Kerle” nicht ausrotten könne. Aber trotzdem sei man ihnen nicht schutzlos ausgeliefert. Wie alle Lebewesen brauchen auch Bakterien was zu essen, mit Vorliebe wählen sie Zucker. Gemeinsam mit Dentulus und den Kindern erarbeitete Dr. Kagerbauer, dass die Bakterien immer Appetit haben, auch in Zeiten, wo man nichts ißt wie zum Beispiel während der Schulstunde oder beim Schlafen. Deshalb haben die Bakterien, durchaus “schlau”, eine Strategie entwickelt und erschaffen sich auf den Zähnen ein dichtes Geflecht, das der Zahnarzt “Belag” nennt. Darin leben sie und lagern sich als Vorrat ein Zuckerdepot ein.
Wie alle Lebewesen müssen auch Bakterien nach dem Fressen was ausscheiden. Allerdings können und wollen sie nicht aufs Klo gehen, was bei der ganzen Klasse natürlich für Erheiterung sorgte. Besonders schlimm ist, dass diese Ausscheidungen als Säure mitten auf die Zähne treffen. Eindringlich wurde darauf hingewiesen, wie gefährlich und zerstörerisch Säure wirkt und selbst den härtesten Zahnschmelz zersetzt. Es musste deshalb rasch eine Abwehrstrategie erfunden werden, dabei halfen die Kinder und Dentulus kräftig zusammen. Sonnenklar war, dass dabei gründliches Zähneputzen nach jeder Mahlzeit und mindestens drei Minuten lang sehr wichtig ist. Weil es aber Situationen gibt, wo zum Beispiel nach dem Pausebrot in der Schule keine Zahnbürste zur Hand ist, achten die Schüler ab sofort auf eine gesunde Mahlzeit.
Kagerbauer hatte im März 1991 von der LAGZ die Betreuung der Grundschule Marklkofen übertragen bekommen und besuchte seitdem jede Klasse einmal im Schuljahr, was auch von der Schulleitung sehr begrüßt wird. 2017 folgte der Auftrag für die Grundschule Frontenhausen, weil diese zum gemeinsamen Schulverband gehört. Dr. Christine Ebnet war sichtlich angetan von der gemeinsamen Schulstunde und möchte als designierte Nachfolgerin von Dr. Kagerbauer die Arbeit der LAGZ weiterführen. Sie stammt aus Cham, hat in Regensburg ihr Studium absolviert und dort 2016 abgeschlossen. Die Doktorwürde wurde ihr 2018 verliehen. Seit 2017 arbeitet sie bereits in unserem Landkreis und kennt und schätzt Land und Leute. Sie freut sich, bald mit ihrem Mann nach Frontenhausen umziehen zu können und im Juni 2021 die Praxis von Dr. Kagerbauer zu übernehmen. Kagerbauer wird auch dann noch weiter in der Praxis mitarbeiten.